[Rezension] Gerd Lüdemann - Der älteste christliche Text

Rückentext:
Die Auslegung des ersten Thessalonicherbriefs hat einen besonderen Reiz, denn sie gilt der ältesten Quelle des Frühchristentums. Paulus richtet das Schreiben ca. 41 n. Chr. an die Christen in Thessaloniki kurze Zeit, nachdem er dort eine Gemeinde gegründet hat. In dem Brief nimmt er Bezug auf den Gegenstand seiner Predigten in Thessaloniki und beantwortet Fragen der Gemeinde. Zugleich will er die Bindung zwischen sich und dieser jungen Kirche stärken. Der Inhalt des ersten Thessalonicherbriefes reicht von der Erwählung der Kirche durch Gott, den Leiden der Christen in der Gegenwart und der Denunzierung ungläubiger Juden als Menschenfeinde bis hin zur Erwartung des nahen Endes, der Wiederkunft Jesu als des Herrn noch zu Lebzeiten aller Gemeindeglieder. Zugleich nimmt der Verfasser Elemente griechischer Philosophie auf (»Alles prüft, das Gute haltet fest«). Ein Bezug auf Jesus von Nazareth fehlt in diesem Brief. Paulus hat diesen nie kennengelernt und lehrt bereits in seinem ersten Brief in griechischer Umgebung einen Glauben an den Herrn und Gottessohn, der mit dem Nazarener nichts zu tun hat. Innerhalb kürzester Zeit löste sich so das Christentum, das die nächsten 2000 Jahre der abendländischen Kultur bestimmen sollte, von seinem jüdischen Mutterboden. Amazon

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich mir aus der Bibliothek mitgenommen, um mich etwas tiefer mit dem Christentum bzw. der Religion zu beschäftigen. Dies geschieht aus beruflichen Gründen und ich denke, mit dem Urtext des Christentums liegt man da eigentlich nicht falsch.

Das Buch beginnt mit dem Thessalonicherbrief in seiner ganzen Länge, sodass man sich gleich mal einen Überblick über dessen Inhalt verschaffen kann. Ich hatte zuvor noch nie von diesem Schriftstück gehört und fand die Lektüre deshalb äusserst interessant.

Danach geht Lüdemann Stelle für Stelle durch und analysiert diese in Bezug auf die Bibel und auf damalige historische Ereignisse. Manche Sachen konnte auch ich aus dem Text herauslesen, aber vieles fand ich ziemlich verblüffend und äusserst interessant. Deshalb war ich durch das Buch auch schneller durch als erwartet.

Zwar hat das Büchlein nur ca. 150 Seiten, doch Lüdemann bedient sich einer wissenschaftlichen Sprache, die das Lesen teilweise etwas mühsam macht. Für Interessierte ist dieses Buch jedoch eine empfehlenswerte Lektüre. Ich bin gespannt, inwiefern ich von dem Wissen, das ich mir nun angelesen habe, profitieren werde können.


Gerd Lüdemann
Der älteste christliche Text
Erster Thessalonicherbrief
HC, 2012
zu Klampen!

978-3-86674-157-7

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