[Rezension] Lucy Clarke - Das Haus, das in den Wellen verschwand

Rückentext:
Lana und ihre beste Freundin Kitty wagen das ganz große Abenteuer und verlassen ihre Heimat England, um auf Weltreise zu gehen. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe junger Globetrotter, die mit ihrer Yacht »The Blue« von den Philippinen nach Neuseeland segelt. Schnell werden die beiden jungen Frauen Teil der Crew, und es beginnt eine aufregende Zeit voller neuer Erfahrungen vor der traumhaften Kulisse der Südsee. Doch auch das Paradies hat seine Grenzen. Denn Lana und Kitty merken bald, dass an Bord nichts ist, wie es scheint. Und als ein Crewmitglied mitten auf dem Ozean spurlos verschwindet, kommen nach und nach die Gründe ans Licht, weshalb ihre Mitreisenden die Fahrt wirklich angetreten haben … Amazon

Meine Meinung:

Zu diesem Buch kam ich über die Schwester des Hexenmeisters, sie legte es mir ans Herz und ohne sie hätte ich „Das Haus, das in den Wellen versank“ wohl auch nicht gelesen. Auf den ersten Blick sah es mir etwas zu mädchenhaft aus.

Schlussendlich entpuppte sich das Werk zwar nicht als Highlight, aber dennoch als spannende Lektüre für zwischendurch. Natürlich rätselt man mit, wer nun was wieso getan hat und wie auch Lana schon rasch feststellt, merkt auch der Leser, dass irgendetwas nicht stimmt.

Clarke hat sich ein interessantes Setting ausgewählt, um ihren Roman zu erzählen: eine Yacht mitten auf dem Ozean. In dieser Enge kann sich niemand ganz zurückziehen und hat sich einmal das Misstrauen eingeschlichen, kriegt man es so leicht nicht wieder raus.

Aus dieser Idee hätte man gut einen spannenden Thriller machen können. Da ich mich vor tiefem Wasser fürchte, habe ich schon auf Nervenkitzel gehofft. Leider vergibt die Autorin hier einige Punkte, denn für mich kam nicht genug Spannung auf. Es ist mir bewusst, dass Clarke keinen Thriller schreiben wollte, aber dennoch hätte sie meiner Ansicht nach etwas mehr Dynamik in die Sache bringen können.

Im Zentrum stehen vor allem die Beziehungen der Bordmitglieder, vor allem natürlich Lana und wie sie die Stimmung nach dem Unglück erlebt. Dieser Wechsel vom grenzenlosen Glück zu einer absoluten Katastrophe hat die Autorin wirklich geschickt dargestellt - kleine Gesten, die aber viel bedeuten können. Falsche Worte, unbedacht gesagt. Ein Blick zur falschen Zeit. So entwickeln sich interessante Konstellationen und je länger je mehr fragt man sich während des Lesens, was hier denn nun vor sich geht.

Lana erzählt uns auf zwei Ebenen ihre Geschichte. Einmal in der Gegenwart und einmal rückblickend auf die Geschehnisse auf der Blue. Beide Ebenen hängen zusammen und neue Erkenntnisse auf der einen bedingen weitere Einblicke auf der anderen. An den Kapitelanfängen ist auch immer angegeben, in welcher Zeit wir uns befinden, sodass man beim Lesen nicht verwirrt ist.

Am meisten Eindruck hat mir dann aber der Epilog gemacht. Warum erkläre ich hier aber nicht, da müsst ihr „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ schon selber lesen.

 

Lucy Clarke
Das Haus, das in den Wellen verschwand
Broschiert, 2016
Piper

978-3-492-06029-5

Aus dem Englischen von Claudia Franz

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