[Rezension] Margot Kässman - Im Zweifel glauben
Rückentext:
978-3-451-32832-9
Wie lässt es sich leben, wenn der Glaube unsicher geworden ist? Wenn
Zweifel sich einstellen und persönliche oder öffentliche Krisen den
vertrauten Kindheitsglauben infrage stellen? Margot Kässmann hat solche
persönlichen Krisen selber erlebt und durchgestanden. Die Theologin und
Bestsellerautorin hat auch öffentliche Krisenphänomene wahrgenommen und
angesprochen. In diesem Buch gibt sie Antworten, um diesem Zweifel zu
begegnen. Denn es braucht auch Mut, den Zweifel ernst zu nehmen - und es
macht Hoffnung, wenn er nicht das letzte Wort hat. Amazon
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich aus beruflichem Interesse
gelesen. Frau Kässmann ist eine berühmte Theologin und Pfarrerin, die schon
einige Titel veröffentlicht hat. Da ich mich in diesem Umfeld bewege, wollte
ich Frau Kässmanns Bücher mal etwas näher kennenlernen.
In „Im Zweifel glauben“ setzt sich Kässmann mit
einem wichtigen Teil des Glaubens auseinander, nämlich dem Glauben in harten
Zeiten. Wie kann man als Christ damit umgehen, dass man selbst oder jemand
anderes einen harten Schicksalsschlag trifft? Da fragt man sich, wieso Gott
dies zulässt und Zweifel kommt auf. Gibt es Gott wirklich?
Die Autorin gibt dem Leser ihres Buches einen
kleinen theologischen Rucksack mit auf den Weg, aus dem man im Zweifel zehren
kann. Dazu gehören natürlich die Zehn Gebote, das Vaterunser und viele Zitate
aus der Bibel.
Denn Kässmann aus eigener Erfahrung, dass Glauben
nicht immer einfach ist. Aber jemand, der fest in seinem Christ-sein verwurzelt
ist, darf -nein, muss!- Zweifel zulassen, muss sich Fragen stellen und
Antworten finden, die zu einem passen. Alles andere endet in Fundamentalismus
und soweit darf und soll es nicht kommen.
Immer wieder erzählt Kässmann aus ihrem eigenen
Leben und holt kleine Anekdoten hervor, wie sie in dieser oder jenen Situation
umgegangen ist. Damit zeigt sie auf, dass auch eine Theologin sich Fragen zu
Gott und zu Jesus stellt. Dies aber nicht als Gefahr für ihren Glauben
betrachtet, sondern als Bereicherung.
Das Buch liest sich sehr angenehm und bis auf
einige Ausnahmen verzichtet die Autorin auf Fachausdrücke. „Im Zweifel glauben“
soll ein Handbuch für den aktiven Christen sein, der mit beiden Beinen im Leben
steht. Durch viele Bilder und die kleinen Geschichten verdeutlicht Kässmann
ihre Botschaften und schafft es dadurch, dass ihr Text nicht sofort wieder in
Vergessenheit gerät. Man merkt dem Schreibstil somit die schriftstellerische Erfahrung
der Autorin an.
Ich empfand das Buch als äusserst aufschlussreich
und denke, dass es ein treuer Begleiter im Alltag eines Christen ist. Für mich
war „Im Zweifel glauben“ eine äusserst informative und aufschlussreiche
Lektüre, obwohl ich mich selbst nicht als aktiven Christen bezeichnen würde.
Dennoch sagen mir Kässmanns Ansichten und Grundideen zu. Dazu trägt bestimmt
auch der weltoffene und akzeptierende Geist dieser Theologin bei, sodass man
dieses Buch auch ruhig lesen kann, wenn man nicht jeden Sonntag in die Kirche
geht.
Margot Kässmann
Im Zweifel glauben
Worauf wir uns verlassen können
HC mit Schutzumschlag, 1. Auflage 2015
Herder
Im Zweifel glauben
Worauf wir uns verlassen können
HC mit Schutzumschlag, 1. Auflage 2015
Herder
978-3-451-32832-9
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