[Rezension] Armin Weber - Exoplanet 2: Lichtsturm

Rückentext:
Saturnmond Titan, Forschungsstation Apache One, 31.03.2105.

John Satcher, William Leery und Bence Király erleben eine herbe Enttäuschung. Das Raumschiff, das sie zur Erde bringen soll, erreicht zwar auf den Tag genau Titan, doch wie sich herausstellt, liegen die Dinge anders als erwartet. 

Die Roboterpiloten Eddie und Teller überbringen den Männern eine schlechte Nachricht. Auf einem ominösen Kristallplaneten im Wega-System laufen Machenschaften weiter, die Nummer 2 schon auf der Erde und auf Titan verübt hat. Wie ist das möglich, wo sie Nummer 2 doch für überwunden glaubten? 

Meine Meinung:
Nachdem ich bereits von "Exoplanet: Mission Kepler -438b" begeistert war, freute ich mich natürlich sehr darüber, auch den zweiten Teil um John und seine Freunde lesen zu dürfen. Und ein weiteres Mal schaffte es Armin Weber, mich zu überraschen und zu begeistern. War der erste Teil für mich persönlich noch eher philosophisch, so ist "Lichtsturm" ein fetziges Abenteuer voller guter Einfälle.

Eingangs möchte ich noch erwähnen, dass man den zweiten Teil zwar lesen kann, ohne den Vorgänger zu kennen (frühere Ereignisse werden erklärt), da aber immer wieder auf Zwischenfälle aus "Mission Kepler -438b" zurückgegriffen wird, empfehle ich, erst einmal dieses Werk zu lesen.

Es geht von da aus nämlich auch gleich Knall auf Fall weiter. Unseren Helden bleibt kaum Zeit, zu atmen, schon befinden sie sich auf dem Kristallplaneten, anstatt wie geplant nach Hause zu fliegen. Ich fand es sehr spannend, diesen Planeten zusammen mit John und den anderen zu erforschen. Weber hat sich hier eine aussergewöhnliche Welt erdacht, die Ihresgleichen sucht.

Überhaupt flicht Weber sehr viele unkonventionelle Ideen in seine Geschichte ein, so war es also kein Wunder, dass ich schon von Anfang an wieder mittendrin war. Auch wenn man natürlich davon ausgehen kann, dass die "Guten", also John, Eddie & Co., schlussendlich erfolgreich aus dem Abenteuer hervorgehen, so war für die Handlung dennoch wenig vorhersehbar und war oft baff darüber, welche Wendungen eintraten. Ich zumindest gehöre zu den Lesern, die es mögen, wenn sie überrascht werden und die Dinge mal nicht so gehen wie gewohnt.

Ich wurde immer neugieriger darauf, wie es weitergeht, und oft ertappte ich mich dabei, wie ich tatsächlich laut das Geschehen im Buch kommentierte. Da entfluschte mir ein "Oh!", dann wieder ein "Oh nein!" und natürlich musste ich auch immer wieder auflachen. Denn mehr noch im als im ersten Teil kommt in "Lichtsturm" einiges an spitzem Humor zutage. An einer Stelle wird einer der riesigen Roboter mit einer Waschmaschine im Schleudergang verglichen - ich finde die Stelle auch jetzt noch witzig.

Zu Beginn des Buches ist es hauptsächlich Johns Perspektive, die wir miterleben. Er ist zwar ein sehr sympathischer Held (mit Ecken und Kanten), dennoch freute ich mich sehr darüber, dass wir ab etwa der Mitte der Geschichte wieder die bereits aus dem ersten Band gewohnte unterschiedlichen Sichtweisen miterleben dürfen. Dabei empfand ich es auch stets als äusserst aufschlussreich, mal bei der Gegenseite vorbeizuschauen. Also mitzuerleben, was so in Huntsman, Bohr und Terry vorgeht.

Andere Leser der "Exoplanet"-Bücher werden vielleicht erstaunt sein, wenn ich sage, dass Bence in beiden Teilen meine Lieblingsfigur war. Gut, als Ungare hat er bei mir eh einen Stein im Brett, aber auch ansonsten ist er in meinen Augen eine interessante Figur. Im Gegensatz zu John und William ist er weder besonders jung, noch besonders kräftig. Nur schon dieses Konzept, das den gängigen Beschreibungen von Helden in eher Action-basierten Geschichten widerspricht, finde ich lobenswert. Ja, Bence ist sehr passiv und an einigen Stellen hätte ich ihn gerne mal etwas geschüttelt und ihm gesagt, er solle doch mal was tun. Aber danach fühlte ich mich deswegen etwas mies - denn was hätte ich getan im Angesicht von zwei Meter grossen Kampfrobotern? Eben.

Ich hätte sehr gerne noch mehr über den Kristallplaneten erfahren oder etwas mehr Informationen über den Krieg auf der Erde erhalten. Leider fand beides in diesem Teil keinen Platz mehr. Da das Ende von "Lichtsturm" aber doch ziemlich fies ist, hoffe ich sehr, dass es doch noch ein drittes Buch geben wird.


Armin Weber
Exoplanet 2: Lichtsturm
E-Book

Ich bedanke mich herzlich bei Armin Weber für die Bereitstellung des Leseexemplares!

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