[Rezension] J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe: Die Gefährten

Rückentext:
Der Schauplatz des Herrn der Ringe ist Mittelerde, eine alternative Welt, und erzählt wird von der gefahrvollen Quest einiger Gefährten, die in einem dramatischen Kampf gegen das Böse endet.

Durch einen merkwürdigen Zufall fällt dem Hobbit Bilbo Beutlin ein Zauberring zu, dessen Kraft, käme er in die falschen Hände, zu einer absoluten Herrschaft des Bösen führen würde. Bilbo übergibt den Ring an seinen Neffen Frodo, der den Ring in der Schicksalskluft zerstören soll.

Meine Meinung:
Lange war ich neugierig auf die berühmte Geschichte vom Herrn der Ringe und den Hobbits. Nur wirklich daran herangetraut habe ich mich nicht. Eine frustrierende Erfahrung als 12-Jährige hielt mich fest in ihrem Griff.

Jetzt bin ich froh, dass ich nicht die Ausgabe gelesen habe, die ich damals hatte. Da war nämlich der tolle Einführungspart über die Geschichte der Hobbits nicht drin.Und da ich selbst das Gefühl habe, über kurz oder lang selbst ein Hobbit zu sein, muss ich doch wissen, was da dahinter steckt.

Nun habe ich mich 16 Jahre später und nach der Lektüre der Vorgeschichte wieder an „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ gewagt und kann nun verstehen, weshalb diese Bücher zu den meistverkauften Titeln weltweit gehören. Die Fangemeinschaft der Ring-Bücher hat somit ein neues Mitglied gefunden.

Vom ersten Satz an war ich mittendrin im Geschehen. Tolkiens Sprache (bzw. die Übersetzung von Wolfgang Krege) ist eine schwärmerische, verträumte, die perfekt ins Reich Mittelerde passt. Was zuerst war, Tolkiens Sprache oder das fantastische Reich, ist jedoch irrelevant.

Ja, mir gefielen die Landschaftsbeschreibungen und die eingeschobenen Lieder sehr. Das Buch selber ist unerwartet ruhig und besinnlich. Lange Gespräche werden geführt, die jedoch wie eine Binnenhandlung anmuten. In unserer Welt spricht niemand so, aber in Mittelerde scheinen solche Erzählungen und Geschichten ein wichtiger Teil der Kultur und des Lebens zu sein. Einige Lieder habe ich mir markiert, weil sie schlichtweg schön sind und mich tief ergriffen haben.

Auch wenn „Die Gefährten“ kein Buch ist, das man einfach so liest, und eine gewisse Konzentration erfordert, genoss ich jede Seite. Wurde ich unterbrochen, so wollte ich nichts mehr als wieder zu Frodo, Sam, Gandalf und den Anderen zurück. In den Lesepausen fragte ich mich, wie es ihnen wohl gehen mag und welche Gefahren noch auf sie warten. Als ich das Buch beendet und weggelegt hatte, fehlten sie mir sofort. Und sie fehlen mir noch immer. Die Figuren sind zu Freunden geworden, die man nicht mehr missen mag.

Normalerweise lese ich immer mehrere Bücher parallel. Doch kaum hatte ich mit diesem Werk angefangen, konzentrierte ich mich voll und ganz auf dieses. Frodo, bzw. eher wohl der Ring, duldet keine Ablenkung und keine Nebenbücher. 

Die Reise, die die Hobbits antreten, führte nicht nur weit weg vom Auenland, sondern auch tief zu meiner Selbst. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, doch dieses Buch hat mich sehr tief bewegt und berührt. Ein weiterer Titel auf meiner Liste der Bücher, die man auf eine einsame Insel mitnimmt. 

Denn Frodo und seine Freunde machen Mut und wo sie sind, ist man nicht alleine.


J.R.R. Tolkien
Der Herr der Ringe
Die Gefährten
TB, 8. Auflage 2001
Klett-Cotta

3-608-93541-X

Aus dem Englischen von Wolfgang Krege
Originalausgabe: The Fellowship of the Ring. Being the First Part of the Lord of the Rings
George Allen & Unwin, London 1966

Kommentare

  1. Hey,

    schön wieder einmal eine Rezension von dir zu lesen, zu welcher ich ebenfalls eine geschrieben habe. Ich würde mich auch diesmal wieder freuen, dich verlinken zu dürfen.

    Wir sind zwar verschiedener Meinung was das Buch angeht, aber ich verstehe deine Meinung voll und ganz. Leider konnte mich gerade das Schriftbild nicht so mitreißen, da ich im Kopf immer überlegte wo sie gerade sind. Die Angaben der Laufrichtungen waren mir zu verwirrend.

    Aber schön das es dir besser gefiel.

    Liebe Grüße

    Anja :-)

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    1. Hallo Anja,

      Natürlich darfst du verlinken - das freut mich sogar sehr :) Vielen Dank!

      Auch ich kann deine Meinung verstehen, ich kenne viele, die genau dasselbe Problem hatten. Ich habe mich vom genauen Ort distanziert und habe mir einfach stets die schönen Landschaften vorgestellt ;) Damals mit zwölf hätte ich aber genau dasselbe Problem gehabt, weshalb ich froh bin, das Buch erst jetzt gelesen zu haben.

      Viele Grüsse
      Jari

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